Nach einem glänzendem Sieg folgte die Ernüchterung / Bundesligareserve vergibt Klassenerhalt im Stechen

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Foto: Alexis Raynaud, Junioren-Nationalkaderschütze aus Frankreich beendet seine erste Ligasaison als Überflieger bei der SG Hamm. Nach 398 und 396 Ringen aus der letzten Wettkampfrunde erreichte er einen Schnitt von 395,43 Ringen.
Guido Gentek

Ernüchterung und Enttäuschung herrschte auf Hammer Seite im fast völlig überfüllten SGH-Vereinsheim an der Lippestraße am Sonntag um 16.45 Uhr, während gleichzeitig die hessischen Anhänger aus Wallenrod sowie solidarisch die vom Ligakonkurrenten SSV Baunatal in überschwänglichen Jubelstürmen ihren Saisonabschluss feierten.
Die Schießgesellschaft verliert gegen Wallenrod trotz einer 2:1 Führung nach Beendigung der Partie mit 2:3 im Stechen. Die zwei sich am Ende bietenden Chancen konnten die SGH-Akteure leider nicht zum endgültigen Klassenerhalt nutzen, obwohl der Druck bei den Gästen immens war. Eine Niederlage hätte den Abstieg für Wallenrod in die Hessische Oberliga bedeutet, jetzt müssen die Schützlinge von SGH-Trainer Dominik Biehn in die nicht gewollte Saisonverlängerung. Dabei hatte am Sonntagmorgen alles nach Plan angefangen. Mit einer sehr konzentrierten Vorstellung überraschte die SGH den Tabellenzweiten Baunatal und konnte durch Alexis Raynaud gegen Damian Kontny (398:390) an Position eins sowie die Paarungen vier und fünf durch Rike Furmanek gegen Tamara Gabriel (387:383) und Alexander Klitzsch gegen Marion Eckhardt (390:389) für sich entscheiden und den Sieg perfekt machen. Für den SSV Baunatal waren Mario Lehr gegen Jan Brodda mit 393 zu 388 Ringen sowie Janina Becker mit 383 zu 380 Ringen gegen Carolyn Send in den Paarungen zwei und drei erfolgreich.
Nach dem St. Hubertus Elsen II gegen den SV Wallenrod und auch gegen den SSV Baunatal jeweils mit 2:3 unterlag, stand vor dem Duell der SGH mit den Hessen bereits fest, dass zumindest die Relegation sicher war. Allerdings konnte die Bundesligareserve bei einem Sieg - unter Berücksichtigung der Resultate der Parallelgruppe - auch noch Platz vier erreichen. Eigentlich gute Voraussetzungen – doch leider kam es einmal wieder ganz anders! Von Anfang an zeigten die SGH-Akteure bis auf den Überflieger Alexis Raynaud in der Spitzenpaarung gegen Katrin Dickert (396:385) nerven. Carolyn Send, Rike Furmanek und auch Alexander Klitzsch hatten große Schwierigkeiten ihren Rhythmus zu finden. Jan Brodda schoss zwar zügig, hatte aber gegen eine sehr konzentriert agierende Marina Fölsing am Ende mit 387 zu 390 Ringen das Nachsehen. Das nötige Glück auf ihrer Seite hatte Rike Furmanek und gewann an Position vier, in einer schwachen Partie mit 382 zu 379 Ringen gegen Anna Glatzel. Carolyn Send gegen Thomas Harbach in der Paarung drei (382:382) sowie Alexander Klitzsch in der Abschlussbegegnung gegen Nicole Merz (385:385) mussten schließlich ins Stechen. Nachdem Nicole Merz mit 10:8 zum 2:2 für Wallenrod ausglich und der erste Versuch von Carolyn Send knapp mit einer 9,9 scheiterte, war es nach dem zweiten Stechschuss passiert - mit 8:9 ging der Punkt sowie der Sieg an Wallenrod.
Die Bundesligareserve der Schießgesellschaft Hamm muss - wie auch die erste Mannschaft – nun den bitteren Weg in die Relegation gehen und nachsitzen! Am 16. Februar heißt es jetzt in Bad Homburg noch einmal konzentriert ans Werk gehen und den Klassenerhalt endgültig absichern.
Guido Gentek

WA vom 21.01.2014