Unerklärlicher Einbruch von Anna Steinhoff / Spitzenresultat von 1963 Ringen brachte die Erlösung

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Foto: Julia Budde (17) festigte in Hannover bei der Relegation für die Bundesliga ihre Erstligaansprüche mit 391 und 396 Ringe.
Guido Gentek

Hochmotiviert und mit einer sehr optimistischen Einstellung ging der Bundesligakader der Schießgesellschaft Hamm am Sonntagmorgen die Relegation im Landesleistungszentrum in Hannover an, um sich in den zwei anstehenden Wertungsdurchgängen endgültig den Klassenerhalt für die Bundesliga-Nord zu sichern. Die vorherrschende Euphorie wechselte aber sehr schnell, noch während des laufenden ersten Qualifikationswettkampfes in ein allgemeines Bangen und Hoffen. Das Trainergespann mit Andreas Send und Pierre-Edmond Piasecki vertraute nach den Trainingseindrücken letztendlich auf Julia Budde, Melanie Pinto Coelho, Dana Prüfe, Anna Steinhoff und Spielertrainer Piasecki. Während bei dem französischen Olympiasechsten (395 Ringe) sowie auch Julia Budde (391 Ringe) alles nach Plan lief, mussten Pinto Coelho (389 Ringe) und Prüfe (389 Ringe) sehr kämpfen um annähernd an ihre Bundesligaresultate heranzukommen. Doch große Sorgen bereiteten dem mitgereisten SGH-Vorstand diesmal Anna Steinhoff. Die junge Akteurin die nie zu ihrem Rhythmus fand, brach Mitte des Wettkampfes völlig ein und beendete den Durchgang mit für sie undiskutablen 377 Ringen. Mit einem Gesamtresultat von lediglich 1941 Ringen fand sich die SG Hamm, als einer der beiden Topfavoriten der Relegation, nur auf Rang vier des Klassements mit 9 Zählern Rückstand auf den erstrebenswerten zweiten Platz wieder. In Führung lag die SGi Mengshausen (1958 Ringe) vor dem SV Gölzau (1950 Ringe) und dem SSV Baunatal (1949 Ringe). Direkt hinter der SGH, ringgleich auf Rang fünf, konnte sich auch noch die Giebichensteiner SGi Halle Hoffnungen auf die Bundesliga machen.
Für die völlig aufgelöste und von sich enttäuschte Anna Steinhoff kam im zweiten – dem alles entscheidenden Durchgang, Moritz Brunnenberg zum Einsatz. Sollte der Klassenerhalt noch geschafft werden, so musste nicht nur eine Spitzenleistung von der SGH erbracht sondern auch ein wenig auf die ein oder andere Schwäche der Konkurrenz gehofft werden. Aber schon zu Beginn des Wettkampfes zeigten die SGH-Akteure ein ganz anderes Gesicht. Endlich war das sichere Auftreten und Selbstvertrauen eines langjährigen Bundesligisten wieder zusehen! Julia Budde steigerte sich um fünf Zähler auf erstklassige 396 Ringe, Trainer Pierre-Edmond Piasecki hielt dagegen und beendete seinen Wettkampf ebenfalls mit 396 Ringen. Auch Melanie Pinto Coelho verbesserte sich um fünf Ringe und erzielte 394 Zähler sowie Dana Prüfe gute 392 Ringe. Etwas bangen musste man nur bei Moritz Brunnenberg. Der Deutsche Juniorenmeister hatte beim Start sowie in der letzten Serie zu kämpfen, hielt dem Druck aber stand und steuerte am Ende 385 Ringe dem Gesamtresultat zu. 1963 Ringe, das geforderte Spitzenresultat - das Beste der Relegation - war erbracht und insgesamt 3904 Zähler erzielt, aber was hatte die Konkurrenz geschossen? Das große Zittern begann und dann der Aufschrei der Erleichterung. Mit einem Ring Vorsprung auf den Vizemeister der 2. Bundesliga-Ost, SV Gölzau (1950 / 1953 / 3903), machte die Schießgesellschaft Hamm den fast schon verlorenen Klassenerhalt doch tatsächlich noch perfekt. Unangefochtener Sieger der Relegation wurde die SGi Mengshausen mit 1959 Ringen im zweiten Durchgang und insgesamt 3917 Zählern. Mengshausen gehört damit nach nur einjähriger Abwesenheit wieder der Bundesliga-Nord an und kann sich nun am kommenden Wochenende als Ausrichtender Verein der Bundesligafinalrunde in Rotenburg an der Fulda ganz der Aufgabe des Gastgebers widmen. Bei den Akteuren der Schießgesellschaft dürfte erst mal pure Erleichterung und Freude herrschen. Dem Vorstand mit Wolfgang Tönjann und Uwe Nedza sowie dem SGH-Trainerstab steht allerdings mit der Relegation der Bundesligareserve am 16. Februar in Bad Homburg bereits die nächste Herausforderung an. Zu hoffen ist nur, dass die SGH-Reserve es dort nicht auch zu so einer nervenaufreibenden Zitterpartie wie in Hannover ankommen lässt.
Guido Gentek

WA vom 03.02.2014

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