Dem 2:3 gegen Braunschweig folgte in Nordstemmen eine tragische Niederlage gegen Mengshausen

Es sollte nicht sein. Trotz eines zufriedenstellendem Wettkampfverlaufs gegen Braunschweig und eine von Nervosität geprägte Partie gegen Mengshausen mit einem sehr bitteren Ende, musste die SGH-Sportleitung am Ende akzeptieren, dass es zur Zeit einfach nicht für die Bundesliga reicht!

Gegen den diesjährigen Mitaufsteiger Braunschweiger SG sollten unbedingt die ersten Punkte der Saison von der Schießgesellschaft eingefahren werden. Nach forschem Beginn sah es auch einige Zeit nach einem Erfolg aus. Rike Furmanek an Position zwei ins Team zurückgekehrt, wie auch Inken Kolloch und Veronique Münster in den Paarungen drei und vier setzten sich früh von ihren Kontrahenten ab. Während Dana Prüfe in der Abschlussbegegnung mit einigen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen hatte – begann Etienne Germond an eins sicher und souverän. Ende der zweiten Serie kippte dann die Partie und Braunschweig ging in Führung. Bis auf die Paarung zwischen Inken Kolloch und Christian Stautmeister, die relativ sicher durch Kolloch am Ende mit 391 zu 389 Ringen für die SGH entschieden wurde, mussten Rike Furmanek gegen Selina Zimmermann (389:393), Veronique Münster gegen Sara Leseberg (390:393) und auch Dana Prüfe gegen Stina Siegemund (388:392) ihre Niederlagen hinnehmen. Die Spitzenpaarung zwischen Etienne Germond und der Dänin Rikke Ibsen gestaltete sich bis zur letzten Serie zu einem Kopf an Kopfrennen mit leichten Vorteilen der Dänin. Mit 100 Ringen aus der dritten Serie konnte Germond dann zwischenzeitlich ausgleichen, ehe die Dänin am Ende mit den letzten vier Schuss die Partie mit 395 zu 396 Ringen noch verlor. Der französische Nationalkaderschütze in Reihen der SG Hamm sicherte damit seinem Team zumindest den zweiten, vielleicht noch sehr wichtigen, Einzelpunkt zum Endstand von 2:3. Hinsichtlich der Sonntagsbegegnung, womöglich die allerletzte Chance der SG Hamm für eine Wende, musste der Gegner SGi Mengshausen als direkter Abstiegskontrahent gegen den Tabellenfünften TUS Hilgert eine 1:4 Niederlage hinnehmen. Nach dem knappen Erfolg vom SV Gölzau wird es damit für beide Mannschaften zu einer Schicksalsbegegnung. Für die SGH dürfte es bei einer erneuten Niederlage mit dann 4 Punkten Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz, bei noch 5 ausstehenden Paarungen – u.a. gegen die Meisterschaftskandidaten BSV Buer Bülse und SB Freiheit – vielleicht schon zu spät sein. Keine glänzenden Aussichten vor dem vielleicht wichtigsten Wettkampf der Saison. Das Trainerteam mit Rudolf Jendrzejewski und Dominik Biehn nahm für die Partie gegen Mengshausen den bereits feststehenden Wechsel an der Spitzenposition zwischen Jennifer Olry für Etienne Germond vor und entschied sich zudem für einen Einsatz von Sina Röder für die verunsicherte Dana Prüfe an Position fünf.
Von Anfang an gestaltete sich das Duell der beiden Kellerkinder sehr nervös. Obwohl die SGH erneut schnell begann und durch Rike Furmanek mit 100 Ringen sowie Veronique Münster mit 99 Ringen gut loslegte, brachte es dem Team von Rudolf Jendrzejewski keine Sicherheit. Sina Röder und Kontrahentin Laura Schulz (begann mit einer 7,6) an Position fünf kamen nach 93 zu 93 Ringen überhaupt nicht in den Wettkampf – Inken Kolloch haderte nach 96 und 94 Ringen mit sich und musste ihren Gegner Kenneth Parr bereits frühzeitig ziehen lassen. Die Spitzenpaarung zwischen Jennifer Olry und Jaqueline Orth blieb wie erwartet lange Zeit ausgeglichen. Zu Beginn der dritten Serie schien ein Sieg der SG Hamm im Bereich des Möglichen. Mit den immer sicher werdenden Punktgewinnen von Rike Furmanek gegen Lisa Müller (392:391) sowie durch Veronique Münster nach 100 Ringen aus der zweiten Serie gegen Patrick Seyfarth (396:387), den guten Aussichten in der Paarungen fünf bei der Sina Röder mit nun 3 Zählern führte und der nach wie vor ausgeglichenen Position eins, schien der Sieg greifbar. Doch das Nervenkostüm der Akteure hielt dem Druck nicht stand. Jennifer Olry unterlag an eins gegen die Deutsche Meisterin Orth aufgrund von zwei 9er in der letzten Serie – nach 9,4 im letzten Schuss noch das Stechen vergeben – mit 394 zu 393 Ringen. Nach der zwischenzeitlichen doch noch knapp gewordenen Niederlage von Inken Kolloch gegen den Briten Kenneth Parr (387:388) sah es beim Stand von 2:2 nach einer erneuten Niederlage der SGH aus, da Sina Röder nach ihrer zweiten Serie (98 Ringe) das Niveau nicht halten konnte und am Ende mit lediglich 378 Ringen ihren Wettkampf beendete. Kontrahentin Lisa Schulz hatte vor ihrem letzten Schuss den Rückstand egalisiert und zur knappen Führung ausgebaut. Mit einer weiteren 8 stand es zur Überraschung Aller dann aber am Ende pari 378:378 Ringe. Ein Stechen musste die Partie zwischen Hamm und Mengshausen entscheiden – was für eine Dramaturgie! Beide Akteure aufgrund der Situation sehr angespannt und von Nervösität geplagt, lösten den Stechschuss – unter dem Jubel von Mengshausen und den betroffenen SGH-Akteuren bestätigte die Anzeige mit 9,6 zu 7,4 Ringen dann die unglückliche und zugleich tragische 3:2 Niederlage der Schießgesellschaft Hamm.
Guido Gentek

WA vom 13.11.2017

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